„Die Schule bereitet unsere Kinder auf eine Welt vor, die es nicht mehr gibt!“ lautet das traurige Fazit der Akademie für Lernpädagogik. Sie veröffentlichte eine Liste mit den Top-5-Fähigkeiten für das Jahr 2025.

Freude und Kompetenz am Selbstlernen und das begeisterte Lösen komplexer Herausforderungen gehört zu den Schlüsselkompetenzen der Zukunft. Der Digtale Wandel schreitet im Galopp voran, die Technik entwickelt sich rasant und mit ihr die Verbindung zwischen uns Menschen und den Maschinen. „Wir wachsen mit unseren Herausforderungen“ heißt es. Die Herausforderungen von morgen werden nicht die von heute sein.
Wo werden die neuen Kompetenzen, die die zukünftigen Arbeitnehmer*innen stark machen, vermittelt? Einerseits sind die Familien ein großer Einflussfaktor. Das Entdeckende Lernen als lebenslange Einstellung ist eher eine Haltung, als ein Schulfach. Aber ganz klar muss dieser Auftrag, die neuen Kompetenzen zu trainieren in den Lehrplänen der Schulen verankert werden! Die Schule, insbesondere die Grundschule bietet Bildungschancengerechtigkeit, weil hier noch alle Kinder erreicht werden. Tablettklassen und MINT-Förderprogramme an weiterführenden Schulen sind Schritte in die richtige Richtung – doch wir dürfen nicht vergessen, dass es schon viele Kinder ausgrenzt.
Mit viel zu großen Klassenstärken in der Grundschule, einem zum Teil veralteten Lehrplan ist es jedoch gar nicht so einfach, das zu realisieren.
Die Vermittlung von Innovation, Kreativität als Haltung und lösungsorientiertes Verantwortungübernehmen braucht Zeit, Raum und Vorbilder.
Gibt es einen Prototyp für all diese Fahigkeiten?
Ja! KünstlerInnen sind das beste Beispiel dafür, wie man mit begrenzten Ressourcen, einer Menge Lust und Selbstverantwortung, mit Einschränkungen links und rechts umgeht und trotzdem (oder vielleicht auch deswegen) seiner eigenen Vision folgt. Rückschläge in Kauf nehmen, wieder und wieder reflektieren, aufstehen und einfach machen.
KünstlerInnen können Schule bereichern! Ihre schöpferische Herangehensweise an ihre Arbeit und das Leben sind in den meisten Fällen kongruent. Empfindsamkeit, Mut zur Offenheit und zu Fehlern und das beständige Training in der Formulierung der eigenen Vision sind für KünstlerInnen das Täglichbrot. Als wichtige Kernkompetenzen für die Zukunft gehören sie ebenso in jeden Unterricht.
Diese Fähigkeiten werden heute in unseren Schulen noch viel zu wenig trainiert. Hier können wir als KünstlerInnen gemeinsam mit Schule die Hebel da ansetzen, wo es Menschen für die Zukunft „nährt“.